Unzulässige Werbung eines Arztes für Magnetfeldtherapie

(DAV). Zunehmend vertrauen Patienten nicht anerkannten Behandlungen. Daher bieten auch niedergelassene Ärzte alternative Behandlungsformen an, die nicht wissenschaftlich belegt sind. Dürfen Ärzte dies und darf man der Werbung eines Arztes für eine solche Behandlung vertrauen?

Ob man ihr vertraut, muss jeder für sich entscheiden. Allerdings dürfen Ärzte nicht mit solchen Behandlungen und deren vermeintlichen Erfolgen werben. So wurde einem Arzt untersagt, mit einer Magnetfeldtherapie und deren Wirksamkeit zu werben. Er hatte ausgeführt, diese Therapie aktiviere das Immunsystem sowie die Selbstheilung und könne Schmerzen lindern. Tatsächlich ist dies nicht wissenschaftlich belegt. Die Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) informiert über eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Koblenz vom 20. Januar 2016 (AZ: 9 U 1181/15).

Unzulässige Werbung eines Arztes

Der niedergelassene Arzt warb im Internet für eine von ihm angebotene Magnetfeldtherapie. Dabei gab er an, durch ein individuell abgestimmtes pulsierendes Energiefeld, das um eine bestimmte Körperstelle aufgebaut werde, die Selbstheilung des Körpers aktiviert und Schmerzen gelindert werden könnten.

Sehr gute Erfolge habe er bei der Behandlung von Rückenleiden, Gelenkverschleiß an Knien und Hüfte, Rheuma und Prellungen erzielt. Auch bei Migräne und Durchblutungsstörungen könne die pulsierende Magnetfeld-Therapie nachhaltig helfen.

Er informierte darüber, dass diese Behandlung bisher noch nicht wissenschaftlich bestätigt ist. Er beobachte aber in seiner Praxis täglich erfreuliche Therapieerfolge.

Therapieerfolg muss wissenschaftlich belegt sein

Das Oberlandesgericht in Koblenz verbot dem Arzt, diese Werbeangaben weiterhin zu verbreiten. Sie seien irreführend und damit unzulässig. Schließlich sei die therapeutische Wirksamkeit der Therapie nicht wissenschaftlich belegt. Daran ändere auch der Hinweis auf den fehlenden wissenschaftlichen Nachweis der Wirksamkeit der Therapie nichts. Der Arzt selbst habe ja weiter ausgeführt, dass er in seiner Praxis täglich erfreuliche Therapieerfolge beobachte.

Pressemitteilung vom 17.11.2016

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